Descartes Invest Erfahrungen: Das grosse Review 2024
Aktualisiert: 29. Aug.
Die Digitalisierung hat vor der Welt der Vermögensverwaltung nicht Halt gemacht, digitale Anlagelösungen, wie die von Descartes, konnten sich in den letzten Jahren etablieren. Mit Descartes ist die Vermögensverwaltung bereits ab einem Anlagebetrag von 10 Franken möglich.
📖 Übersicht:
☝️Auf einen BlickVorteile
Nachteile
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Einleitung: Descartes Invest im Test – Erfahrungen mit der freien Anlage von Descartes Finance
Mit der All-in-One Plattform hat sich Descartes zum Ziel gesetzt, dass dein ganzes Vermögen an einem Ort verwaltet werden kann. Neben der freien Anlage (Invest) können gleichzeitig auch Vorsorgeguthaben (3a- und Freizügigkeitsguthaben) verwaltet werden. Statt auf edle Bankfilialen und Beratungsgespräche, setzt Descartes auf eine übersichtliche Online-Plattform sowie kosteneffiziente Anlageprodukte.
Die digitale, ausgereifte und preislich sehr attraktive Vermögensverwaltung von Descartes überzeugt. Ob Descartes die richtige Wahl für dich und deine Situation ist, beantworten wir in diesem Review und Erfahrungsbericht.
Was ist Descartes und wer steht dahinter?
Descartes ist ein Schweizer Finanzdienstleister für kostengünstige Vorsorge- und Anlagelösungen. Über die All-in-One Webplattform lassen sich die die Produkte von Descartes einfach und bequem verwalten und individuell kombinieren. Die Descartes Finance AG wurde 2016 von Adriano Lucatelli gegründet und seither kontinuierlich weiterentwickelt. Decartes bietet neben 3a und Freizügigkeitslösungen nun auch freie Anlagelösungen an.
Wie funktioniert Descartes Invest?
Mit Descartes Invest erhältst du eine umkomplizierte und komplett digitale Anlagelösung. Mit Decartes Invest kannst du bereits ab einem Mindestinvestment von CHF 10 breit diversifiziert anlegen. Es besteht somit keine hohe Einstiegshürde, wie sie gerade bei traditionellen Banken noch immer existiert. Aber auch im Vergleich zu anderen digitalen Vermögensverwaltern sind die Einstiegshürden sehr tief, wie ein Vergleich der Mindestanlagebeträge zeigt:
CHF 10 | CHF 1 | CHF 500 | CHF 2'000 | CHF 8'500 |
Den Eröffnungsprozess kannst du ganz bequem auf der Website durchlaufen. In unserer Erfahrung dauerte die Eröffnung nicht einmal zehn Minuten. Im Eröffnungsprozess musst du Fragen zu deinem Risikoprofil beantworten. Dabei wird deine Risikofähigkeit (Anlagehorizont und finanzielle Situation) und deine Risikoneigung (Renditeerwartung und Anlageverhalten) abgeklärt.
Mittels dieser Fragen beurteilt Descartes deine objektive und subjektive Fähigkeit, mit Risiken umzugehen und erstellt daraus ein Anlageprofil, um dir ein auf dich zugeschnittenes Portfolio zusammenzustellen. Danach kannst du das Anlagemodell und die Aktienquote auswählen, deine persönlichen Daten angeben und schlussendlich noch digital unterschreiben. Auch die Prüfung deiner Identität erfolgt schnell und komplett digital.
Das Anlagemodell und die Aktienquote kannst du jederzeit anpassen, die Umschichtungen finden jeweils am Dienstag und am Donnerstag statt. Du erhältst sodann eine IBAN, auf welche du den zu investierenden Betrag überweisen kannst. Fürs Investieren musst du damit nur auf deine IBAN einzahlen – der Rest übernimmt Descartes für dich. Falls du deine Anlagesumme reduzierte möchtest oder dein Geld vollständig von Descartes abziehen willst, kannst du dies selbstständig im Kundenportal veranlassen. In der Regel dauert es drei Arbeitstage, bis alle Fondsanteile verkauft sind und dir dein Geld zurücküberwiesen wird.
Descartes kümmert sich für dich auch um das Rebalancing. Wenn deine Anlagen aufgrund von Marktbewegungen zu stark von deiner Anlagestrategie abweichen (mehr als ein Prozentpunkt), stellt Descartes für dich automatisch wieder deine gewählten Strategiegewichte her.
Zwei Anlagemodelle zur Auswahl – Descartes macht das Anlegen einfach
Du musst dich zuerst zwischen den beiden Anlagemodellen Passiv oder Minimum Risk entscheiden. Descartes setzt damit auf Einfachheit und verzichtet auf komplizierte Strategieoptionen, die nicht selten überfordernd sein können. Diese Klarheit und Einfachheit zeigt sich auch beim Design der Web-Plattform. Wer die Strategie gerne individualisiert, wird bei Descartes eher nicht fündig.
Passiv – für Einfachheit und Renditepotenzial
Beim passiven Anlagemodell wird der Gesamtmarkt mittels Indexfonds von Swisscanto abgebildet. Descartes setzt bei der Strategie auf einen sogenannten «Home Bias», indem Schweizer Aktien stärker gewichtet werden. Deine Anlagen performen also ähnlich wie der Gesamtmarkt. Dies kann einerseits zu grossen Kursgewinnen in guten Börsenjahren führen, jedoch kann in schlechten Börsenjahren genauso ein deutlicher Kursverlust eintreten. Dein Portfolio enthält neben Aktien und Obligationen auch Immobilien und Edelmetalle (ausser bei der 100% Aktien Strategie). Dieses Anlagemodell eignet sich für dich, wenn du kostengünstig und breit diversifiziert weltweit investiert sein möchtest.
Minimum Risk – für weniger Risiko und mehr Stabilität
Mit dem Minimum Risk Anlagemodell hebt sich Descartes von anderen digitalen Vermögensverwaltern ab. Beim Minimum Risk Anlagemodell investierst du mit risikominimierten Produkten von OLZ, die darauf ausgerichtet sind, stabiler als der Marktdurchschnitt zu sein. Aktien mit starken Kursschwankungen werden weniger stark gewichtet als im Index und es werden Klumpenrisiken verringert, indem beispielsweise US-Aktien untergewichtet werden. Es werden Aktien ausgewählt, die zueinander eine möglichst geringe Korrelation aufweisen. Zudem sind die Währungsrisiken weitestgehend abgesichert.
Dein Portfolio ist dadurch weniger Schwankungsanfällig – in Boomzeiten steigen die Kurse weniger stark als der Gesamtmarkt, in Krisenzeiten sinken die Kurse dafür auch weniger stark als der Gesamtmarkt.
Dieses Anlagemodell eignet sich für dich, wenn dir Stabilität wichtiger ist als das Erreichen möglichst hoher Erträge und du vor extremen Marktereignissen mit erheblichen Kursverlusten abgesichert sein willst. Schlussendlich hängt es von deinen individuellen Zielen und deiner Risikotoleranz ab, ob sich das passive oder das Minimum Risk Anlagemodell besser für dich eignet. Wenn du unsicher bist, für welches Anlagemodell du dich entscheiden sollst, kannst du bei Descartes eine kostenlose Beratung in Anspruch nehmen.
 Passiv |  Minimum Risk |
|---|---|
Index Responsible – Swisscanto Fonds | Minimum Risk ESG – OLZ Fonds |
Passiv verwaltet | Aktiv verwaltet |
20, 40, 60, 800 oder 100% Aktien | 20, 40, 60, 800 oder 100% Aktien |
CHF 10 Mindestanlage | CHF 10 Mindestanlage |
Strategie: Nachhaltige Indexfonds mit einem Home Bias (grösserer Anteil an Schweizer Aktien) | Strategie: Risikominimiertes investieren mit weniger Schweizer Aktien und grösserer globaler Ausrichtung unter weitgehender Absicherung von Währungsrisiken |
Nachhaltigkeit: Ausschluss von Unternehmen mit dem schlechtesten ESG-Score und gezielte Reduktion der CO2-Intensität des Portfolios | Nachhaltigkeit: Im Vergleich zur Strategie «Passiv» höherer ESG-Score, da die Minimum Risk Strategie aktiv umgesetzt wird |
Aktienquote – bei beiden Anlagemodellen stehen verschiedene Aktienquoten zur Auswahl
Nachdem du dich für ein Anlagemodell entschieden hast, musst du noch die Aktienquote auswählen. Bei beiden Anlagemodellen stehen folgende Aktienanteile zur Auswahl:
20% – Risiko gering
40% – Risiko moderat
60 % – Risiko mittel
80 % – Risiko hoch
100% – Risiko sehr hoch
Dabei gilt: Je höher der Aktienanteil, desto höher die Renditechance sowie auch das Risiko von Markschwankungen und Kursverlusten. Wenn du dich für Minimum Risk entscheidest, kannst du bei der gleichen Risikofähigkeit einen höheren Aktienanteil wählen als beim passiven Anlagemodell, da das Minimum Risk Anlagemodell deutlich weniger schwankungsanfällig ist.
Wie hoch sind die Gebühren bei Descartes Invest?
Bei der Auswahl einer Vermögensverwaltungslösung sollte der Gebührenthematik genügend Beachtung geschenkt werden, da teure Fondsprodukte und intransparente Gebührenstrukturen deine Rendite schmälern. Bereits ein Kostenunterschied von «nur» 1 Prozent macht über die Zeit einen grossen Unterschied: Bei einem Anlagebetrag in Höhe von 300'000 Franken, der während 15 Jahren investiert bleibt und ausgehend von einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 5% (inklusive 1% zusätzlicher Rendite aufgrund geringerer Kosten), hast du nach 15 Jahren 83'395 Franken mehr in deinem Depot.
Transparente All-in Gebühr
Descartes verlangt eine All-in Gebühr und verzichtet auf die Verrechnung weiterer Gebühren, wie Fremdwährungsgebühren, Ausgabe- und Rücknahmekommissionen oder Transaktionskosten. Die All-in Gebühr besteht aus 0.3% für die Vermögensverwaltung, 0.3% für das Depot bei der Bank Lienhardt & Partner sowie den Kosten für die eingesetzten Fonds (TER). Beim Vergleich mit anderen Anbietern ist zu betonen, dass bei Descartes wirklich von einer All-in Gebühr gesprochen werden kann, da bei Konkurrenten Produktkosten, Fremdwährungsgebühren, Stempelabgaben, usw. oft ausgeklammert werden.
20% | 40% | 60% | 80% | 100% | |
|---|---|---|---|---|---|
Passiv | 0.87% | 0.86% | 0.85% | 0.87% | 0.84% |
Minimum Risk | 0.91% | 0.94% | 0.98% | 1.02% | 1.05% |
Für die passive Anlagestrategie fallen so je nach Aktienanteil Totalkosten von 0.84% bis 0.87% an,
für die Minimum Risk Strategie 0.91% bis 1.05%.
Das «Minimum Risk» Anlagemodell wird aktiv verwaltet, weshalb die Gebühren im Vergleich zum «Passiven» Anlagemodell höher sind.
Da Descartes dein Geld in Indexfonds investiert und nicht in börsengehandelte ETFs, fällt auch kein Spread an (Handelsspanne zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs an der Börse). Allfällige Ausgabe- und Rücknahmekommissionen der Indexfonds sind bereits in der All-in Gebühr enthalten. Zudem fällt bei inländischen Indexfonds auch keine Stempelsteuer an, wie dies bei ETFs der Fall ist. Auch ein Steuerauszug wird dir gebührenfrei zur Verfügung gestellt. Mittels des E-Steuerauszugs kann das Wertschriftenverzeichnis automatisiert und ohne mühsame Handarbeit in die Steuererklärung übertragen werden.
Somit hat Descartes ein transparentes und faires Gebührenmodell. Die Gesamtgebühr richtet sich nach dem Anlagemodell und der ausgewählten Aktienquote und wird sodann quartalsweise auf das durchschnittlich investierte Vermögen angewandt. Hinzu kommt noch die Mehrwertsteuer.
Sind meine Anlagen bei Descartes sicher?
Descartes selbst ist keine Bank, dein Depot wird bei der Lienhardt & Partner Privatbank Zürich AG geführt. Descartes ist von der FINMA als Vermögensverwalterin zugelassen. Da dein Geld in Wertschriften investiert ist, bist du keinem Konkursrisiko von Descartes ausgesetzt. Descartes verwahrt deine Wertschriften nur treuhänderisch, womit deine Anlagen dir gehören und im Konkursfall Sondervermögen darstellen. Dein Cashguthaben ist bei Descartes bis CHF 100'000 durch die Einlagensicherung geschützt.
Bietet Descartes nachhaltige Anlagen?
Dem Thema Nachhaltigkeit wird bei Descartes grosse Beachtung geschenkt. Neben der Beachtung der ESG-Mindestanforderungen (ESG steht für Environmental, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) wird dafür gesorgt, dass es Firmen mit schlechtem Nachhaltigkeitsprofil gar nicht erst in die Depots der Kunden schaffen.
Dadurch wird die CO2 Intensität des Portfolios beim passiven Anlagemodell um etwa 20% reduziert.
Beim Minimum Risk Anlagemodell werden zudem Unternehmen mit geringerem CO2-Ausstoss bevorzugt und höher gewichtet. Schlussendlich resultiert ein 30 bis 50% geringerer ökologischer CO2-Fussabdruck als bei einem vergleichbaren Marktindex. Wenn du ein möglichst nachhaltig anlegen möchtest, spricht dies für das Minimum Risk Anlagemodell.
Fazit: Ist Descartes Invest empfehlenswert?
Descartes Invest eignet sich für alle, die automatisiert, nachhaltig, langfristig und diversifiziert Vermögen aufbauen möchten. Du entscheidest frei, ob du einmalig, unregelmässig oder mittels Dauerauftrag auf dein Portfolio einzahlst. Wer sich bis jetzt von komplizierten Angeboten abgeschreckt gefühlt hat, wird die Einfachheit, Klarheit und Benutzerfreundlichkeit an Descartes schätzen.
Descartes Invest bietet dir mit Minimum Risk ein Anlagemodell, das du bisher bei keinem anderen digitalen Vermögensverwalter findest. Wenn du dich für dieses Anlagemodell entscheidest, lohnt sich die im Vergleich zu den günstigsten digitalen Vermögensverwaltern leicht höhere All-in Gebühr. Zudem ist die verrechnete All-in Gebühr transparent ausgewiesen und auf versteckte Kosten wird verzichtet.
Falls du keinen digitalen Vermögensverwalter suchst, sondern du deine Aktien und ETFs selbst aussuchen möchtest, bist du bei einem Broker, wie beispielsweise Swissquote oder Saxo, besser aufgehoben.
Häufig gestellte Fragen
Gibt es eine Mindesteinzahlung?
An sich nicht, das heisst du kannst auch mit 1 Franken starten. Deine Gelder werden aber erst ab 10 Franken investiert.
Wie einfach ist die Auflösung?
Können die Aktienquote und das Anlagemodell nachträglich noch geändert werden?
Quellen
Descartes Invest Erfahrungen • Descartes Invest Review • Descartes Invest Rezension • Descartes Invest Test
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